Mit dem Horsetown Gin ist Deutschland wieder um einen Gin reicher. Aus der Bad Kötzinger Bärwurzquelle stammt der neue Bio-Gin. So wundert es natürlich auch nicht, dass Bärwurz eines der genutzten Botanicals ist. Daneben findet man mit Wacholder, Zitronenschalen, Orangenschalen, Koriander, Kardamon, Kubebenpfeffer und Angelikawurzel klassische Botanicals in diesem Gin. Dazu die besonderen Noten von Liebstöckel, Kardamon, Hopfenblüten, Majoran und Preisbeeren. Dazu kommen zwei geheime Zutaten
In den Botanicals findet man also schon einmal keinen Hinweis auf den Namen des Gin. Was hat Gin nun mit Affen, Pferden, Katzen,… zu tun? Im Fall des Horsetown-Gin soll die regionale Herkunft betont werden. Bad Kötzing ist durch den Pfingstritt überregional bekannt. Hätten wir also wieder etwas gelernt!
Bei der Herstellung besinnt man sich auf klassische Handwerkskunst: die Botanicals werden für ca. 12 Stunden in Neutralalkohol mazeriert. Dabei sind alle Drogen getrocknet, außer die frischen Orangen und Zitronen. Danach wird destilliert, der Gin kurz ruhen gelassen und danach mit heimischem Bergquellwasser auf Trinkstärke (45% Vol.) herabgesetzt. Gefiltert wird dieser Gin der Bärwurzbrennerei übrigens nicht. Man will so verhindern, dass ätherische Öle verloren gehen.
Der Horsetown Gin kommt aus Bayern und das ist auch kaum zu übersehen. Ein klassisches Etikett, das in blau und weiß gehalten ist. Dazu klassische Schriften, in der Mitte prangt ein Hufeisen. Im Geschichtsunterricht aufgepasst steht es für den lokalen Bezug des Gins zur Heimatstadt Bad Kötzing und dem Pfingstritt als Ereignis.
Die durchsichtige Flasche fasst 0,5l und hat im Verschluss gleich den Ausgießer mit dabei. Bei der ersten Verkostung hat sich dieser als sehr praktisch erwiesen.
Der Gin soll eine Brücke schlagen, zwischen New Western Gins, die eigentlich so gar nicht nach Gin schmecken, und den eher klassischen London Dry Gins, die durch die EU klar reglementiert sind (Weitere Informationen zur Gin-Sorte London Dry Gin). Verbunden mit der klassischen Gestaltung des Horsetown Gin ein gewagter Ansatz und sichtlicher Gegensatz?
Besonders neugierig ist man also auf die Verkostung der Horsetown Gins: In der Nase spielen Zitrusfrüchte die Hauptrolle, dazu gesellen sich pfeffrige Aromen von Koriander und Angelikawurzeln. Am Gaumen ein kräftiger Gin: würzig, mit klarem Wacholderprofil, doch auch Hopfenblüten und Preisbeeren fügen dem Gin angenehme, süßliche Noten hinzu und erhöhen so die Komplexität. Der Abgang hält angenehm lange an. Die Pfefferaromen kommen wieder zum Tragen und runden den Gin ab. Es bleibt ein Hauch Vanille.
Hat man zu Beginn doch etwas Angst bei einem Gin aus einer Bärwurzquelle, in dem Bärwurz auch als Botanical verwendet wird, kann man den intensiven Geschmacksträger, der sehr intensive, dominante, kräutrige Aromen ins Glas bringt, kaum erkennen. Der persönliche Geschmack sagt: schade ist es nicht drum.
Insgesamt ist der Horsetown Gin ein rundes Produkt, komplex und stimmig kombiniert. Als New Western Dry Gin geht er allerdings kaum durch, dafür haben es andere Hersteller bei den Geschmacksaromen dieser Kategorie zu sehr gedehnt. Aber das soll auch kein Makel sein.
Name | Horsetown Gin |
Destillerie | Bad Kötzinger Bärwurzquelle |
Herkunft | Deutschland |
Alkoholgehalt | 45% Vol. |
Botanicals (englisch) | |
Botanicals (deutsch) | Wacholderbeeren, Zitronenschale, Orangenschale, Koriander, Angelikawurzel, Hopfenblüten, Liebstöckel, Preiselbeeren, Kardamom, Majoran, Kubebenpfeffer + 2 geheime Botanicals |
Die Kurzbewertung des Horsetown Gins:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Das sagen die Leser zum Horsetown Gin:
GINspiration stellt häufig Produkte vor, die gar nicht so einfach zu bekommen sind. Deshalb stellen wir verschiedene Bezugsquellen vor, bei denen dieser Gin online gekauft werden kann.