Einmal im Jahr, rechtzeitig vor Weihnachten, bringt Monkey 47 aus dem Schwarzwald seine Sonderedition auf den Markt. Der sogenannte Distiller’s Cut. Das Konzept dafür ist seit Jahren vergleichbar. Eine besondere Zutat wird in die ursprüngliche Rezeptur des Gins integriert. Und das in limitierter Auflage von 4.000 Flaschen. Es soll gezeigt werden, was bei der Ginherstellung möglich ist. Ganz klar ein Produkt für Liebhaber und Sammler.
Die Idee hinter dem Distiller’s Cut von Monkey 47
Alexander Stein, einer der beiden Macher hinter Monkey 47, beschreibt den Distiller’s Cut als didaktisches Produkt. Es geht ihm darum zu zeigen, welche spannenden Gewürze und Botanicals es gibt. Die jährliche Sonderedition soll zeigen, was bei der Destillation von Gin machbar ist, wenn man finanzielle Zwänge und den Aufwand in der Herstellung außer Acht lässt.
Bis 2014 hat man das auch beim Preis durchgehalten, trotz der limitierten Verfügbarkeit. 49,- € war damals noch die unverbindliche Preisempfehlung für den Endkunden. Für den 2017er Distiller’s Cut schlägt man als UVP etwa 70,- € vor. Im Moment muss man für den Genuss etwa 90,- € zahlen. Trotzdem wurden und werden die Sondereditionen auf ebay & Konsorten für weit über 150,- € gehandelt. Auch wenn es die Flaschen meist nur einzeln zu beziehen gibt. Und auch wenn die Händler die Ware zugeteilt bekommen, statt einfach bestellen zu können. Einige versuchen sich also vor allem im Geld verdienen, statt dem echten Interesse am Produkt selbst. Und bei Monkey 47 bleibt von diesen Preisen ebenfalls nichts mehr über. Das ist die Kehrseite eines jeden limitierten Distiller’s Cuts.
Vorgestellt: der Distiller’s Cut 2017
In der 2017er Version von Monkey 47 ist die „Species Rara“ die Moschus-Schafsgarbe (musk yarrow). Sie ist auch unter dem romantischeren Namen „Iva“ bekannt und kommt aus dem Oberengadin in der Schweiz. Dort wächst Sie in einer Höhe von 1.5000 bis 3.400 Metern. Da die Pflanze allerdings unter Naturschutz steht, mussten für den Distiller’s Cut eigene Pflanzenkulturen herangezogen werden.
Aromatisch bringt die Moschus-Schafsgarbe ein leicht bittersüßes, balsamartiges Aroma in den Gin ein. Die Tasting Notes von Monkey 47 versprechen dabei ein besonders komplexes und dichtes Aroma.
Und tatsächlich ist der Distiller’s Cut ein überragender Gin, mit dessen Komplexität kaum andere Produkte mithalten können. Wer Gin gerne pur verkostet, dem müssen wir das Produkt nachhaltig ans Herz legen.
Bewertung:
Gesamteindruck
Komplexität
Betonte Wacholder?
Floraler Gin?
Ziturs-Aromen?
pfeffrige Noten?
extravagant?
Aufmachung
Preis- / Leistung
Herstellung des Monkey 47 Distiller’s Cut 2017
Die Herstellung des Destiller’s Cuts entspricht dem Verfahren zur Herstellung des „normalen“ Monkey 47 Schwarzwald Dry Gins. Die 47 Zutaten werden in Neutralalkohol mazeriert (eingelegt), um die Aromen auf das spätere Destillat zu übertragen. In diesem Schritt werden auch die Blüten und Blätter der besonderen Zutat „Iva“ hinzugegeben.
Im Anschluss wird der Gin destilliert und für drei Monate in Steingutgehältern gelagert. So kann er sich „beruhigen“, was ein deutlich runderes Geschmackserlebnis sicherstellt. Die Steingutbehälter selbst geben keine zusätzlichen Aromen an den Gin ab. Zum Schluss wird der Distiller’s Cut mit weichem Quellwasser auf 47% Vol. verdünnt und in die typischen Monkey47-Apothekerflaschen gefüllt.
Die Distiller’s Cuts der Vorjahre
Die besondere Zutat macht in jedem Jahr Geschmack und Herstellung des Gins aus. Hier der Überblick, welche Zutat jeweils im Mittelpunkt der vergangenen Jahre stand:
- 2017: Moschus schafsgarbe / Iva
- 2016: Tannenhonig
- 2015: Bärwurz
- 2014: Roter Dreiecksklee
- 2013: Grüne Fichtensprossen
- 2012: Hibiskusblüten
- 2011: Piper borbonese (Voatsiperifery – Pfeffer)
Wie trinkt man den Distiller’s Cut am besten?
Die Empfehlung, die wir hier aussprechen würden ist klar und einfach: diesen edlen Tropfen trinkt man am besten pur und in guter Gesellschaft. Einen Gin & Tonic werden wir noch probieren, aber aus unserer Sicht ist der Gin dafür eigentlich zu schade. Wir warten aber schon gespannt auf die ersten Cocktailideen, die den Gin voll zur Geltung bringen. Sobald uns hier vielversprechende Kreationen begegnen werden wir diese hier natürlich teilen.