„Destilled and bottled in Black Forest“ dürfen wir auf dem Etikett des Iris Dry Gin vernehmen. Der Schwarzwald wird also um einen Gin reicher. Dieses mal hat sich Iris Krader vom Scholerhof im Südschwarzwald den Traum des eigenen Gins erfüllt. An der Destille keine Unbekannte, so kennt man sowohl die Weine, als auch die Obstbrände vom Scholerhof bestens in der gehobenen Gastronomie.
Den Gin beschreibt sie als Herzensangelegenheit und so ist es nur folgerichtig, wenn der Gin den Namen seiner Brennmeisterin trägt. Aber eben auch ein Statement. Genauso verbunden ist sie mit Ihrer Heimat, dem Schwarzwald. Deshalb spielt dieses Thema bei der Gestaltung der Flasche, wie auch bei der Auswahl überwiegend regionaler Zutaten eine besondere Rolle.
Ermöglicht hat den Iris Dry Gin eine neue Brennanalage in ihrem Scholerhof. Sie fasst etwa 150 Liter und wird noch mit Holz befeuert. Man macht es sich hier also als Liebe zur Tradition ein bisschen schwerer, denn die Botanicals dürfen auf keinen Fall anbrennen, sonst ist ein ganzer Batch dahin. Üblich ist heute oft die, in dieser Hinsicht weniger kritische, Erhitzung mit Wasserdampf. Bevor die 20 Botanicals, wie Wacholder, Brombeerblätter, Schlehen, Minze, Kardamom, Preiselbeeren und Lavendel aber mit destilliert werden, werden diese für 2 Tage mazeriert. Danach wird der Gin mit Quellwasser aus dem Schwarzwald auf eine Trinkstärke von satten 47% Vol. herabgesetzt.
Der Schwarzwald als Thema für einen Gin ist eine Geschichte, die in Sachen Marketing bereits sehr groß, auch international gespielt wird. Der Iris Dry Gin hingegen macht einen zurückhaltenderen Eindruck.
Die Form der Flasche wird bei zahlreichen anderen Gins, wie dem Lyonel Gin bereits verwendet. Alleine der Schraubverschluss hat eine kleine Prägung eines Hahns, dem Symbol des Scholerhofs.
Auf dem Etikett lächelt ein Schwarzwaldmädchen mit rotem Bollenhut, nicht Iris Krader selbst, aber neben der Kuckucks-Uhr wohl das Symbol für den Schwarzwald. Darüber der Schriftzug „IRIS Dry Gin“ und der Hinweis auf die Herkunft aus dem Schwarzwald.
Das Etikett auf der Rückseite macht durch seine dunkele Anmutung einen eleganteren Eindruck, auch wenn die Haptik hier einfach fehlt. Eine kurze Beschreibung, die gedruckte Unterschrift der Brennmeisterin, sowie Jahr und Nummer der Flasche findet man auf der Rückseite.
Wenn man bedenkt, dass der Gin den Namen der Brennmeisterin trägt, aber der Rest der Verpackung bei ca. 38,- € für die 0,5l-Flasche doch schlicht gestaltet ist, kommt man schnell auf die Idee, dass die Brennmeisterin mit Ihrem guten Namen bürgt. Wer den Scholerhof nicht kennt, wir die Flasche wahrscheinlich schnell übersehen. Doch ob das schlimm ist wird die Verkostung zeigen.
Ein Gin aus dem Schwarzwald, der den Namen der Brennmeisterin trägt, aber mit ca. 38,- € pro 0,5l ansonsten sehr schlicht und zurückhaltend daher kommt. Auch wenn die Story hinter dem Gin eine schöne ist, die Brennmeisterin einen exzellenten Ruf genießt, kann man den Eindruck gewinnen, dass man evtl. „nur noch schnell“ auf der Ginwelle mitreiten möchte? Oder sich mit Qualität dagegen stemmt? Eine Frage, die wohl nur der Inhalt beantworten kann.
Der Iris Gin ist in der Nase weich und vielschichtig, trotz seiner satten 47% Vol.. Fruchtige, auch blumige Noten, spielen in der eigenen Wahrnehmung die Hauptrolle. Es sind nicht die klassischen floralen, eher seifigen Noten, sondern es ist erfrischend, was von den Zitrusfrüchten kommen mag.
Wenn der Gin den Gaumen berührt überrascht einen zuerst der sanfte Gesamtcharakter. Die Frische der Nase setzt sich fort, wandelt sich dann aber schnell in weiche Pfefferaromen, die bestimmend sind. Am lange anhaltenden Abgang spielen dann Wacholder und Korianderaromen die bedeutende Rolle, auch ein leichtes Pinienaroma bleibt auf der Zunge zurück.
Ein vielschichtiger, schön komponierter Gin, der vor allem Freunde des klassischen London Dry Gin eine Freude macht.
Mit seinem sanften Charakter bei 47% Vol. taugt damit der Iris Dry Gin sicherlich noch zum Geheimtipp. Etwas Besonderes ist auch ein Gin & Tonic: hier werden Wacholder (Pinienaroma) und pfeffrige Töne deutlich intensiver betont und man hat einen Gin & Tonic, der andere das fürchten lehrt.
Coming soon!
Name | Iris Dry Gin |
Destillerie | Scholerhof |
Herkunft | Deutschland |
Alkoholgehalt | 47% Vol. |
Botanicals (englisch) | |
Botanicals (deutsch) | u.a. Wacholder, Brombeerblätter, Schlehen, Minze, Kardamom, Preiselbeeren, Lavendel, Rosmarin, Orangenschalen |
Die Bewertung des Gins aus dem Schwarzwald:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Die Meinung der Leser zum Iris Gin:
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