Ein Gin in 2 Variationen: Einer bedacht auf Tradition, einer mit Rotwein.
Besondere Gin-Kreationen haben Saison. Wein & Weintrauben werden immer häufiger im Gin verwendet: Hat man bei G’Vine noch die Trauben mit destilliert, nutzt man bei anderen Gins einen Grundalkohol auf Weinalkoholbasis, um einen besonders sanften Gin zu kreieren. Doch die Kreuzritter bringen mit dem Madame Geneva Gin Rouge eine neue Farbe ins Spiel: Rot.
Der Gin, der mit insgesamt 46 Botanicals hergestellt wird, bekommt eine Rotweininfusion. Dabei nutzt man 60 Jahre alte Reben der Primitivo Traube. Italien im Glas und ein Gin mit roter Farbe. Beim hauseigenen Madame Geneva Gin Blanc besinnt man sich eher auf traditionelle Werte und packt es einen Gin aus nur 3 Botanicals herzustellen. Auch das ist sicherlich einmal etwas Neues!
Ob der Name so gut gewählt ist, sei einmal dahin gestellt: Madame Geneva bringt man vor allem mit der Gin Craze in Verbindung, also den Zeiten in England, zu denen das Volk einen massiven Gin-Konsum hatte (etwa 0,5l Gin am Tag, inkl. Kinder ab 12 Jahren). Dies führte auch zu einer sehr hohen Kindersterblichkeit aufgrund des Alkoholismus. Der Begriff „Mother’s Ruin“ wird hier oft als Synonym genutzt. Also Alkoholexzesse als Namensgeber für einen Gin? Der Hersteller bietet alternativ den Begriff noch in Verbindung mit der später aufkeimenden Cocktailkultur an.
Mit der nächsten Verwirrung will man Neugier auf den Gin Rouge wecken: es ist quasi ein internationales Produkt: Gin aus Deutschland, mit französischem Namen, einer englischen Geschichte und italienischem Wein.
Die Straßen Londons zu Zeiten der Gin Craze
Sowohl der Madame Geneva Gin Rouge, als auch der Gin Blanc kommen in einer massiven schwarzen Weinflasche daher. Was direkt auffällt: schwer ist die Flasche auch noch. Um das Thema komplett umzusetzen hat man sich bei beiden Gins für einen Korken als Verschluss entschieden. Ein Detail dabei: auf dem Korken sind die Namen verschiedener, bekannter Gin Cocktails vermerkt, wie dem Gin Fizz, einem Gin Basil Smash oder einem Gin & Tonic. Der Gin-Trinker von heute sollte immer öfter einen Korkenzieher zur Hand haben.
Ansonsten ist die Flasche schlicht gestaltet, Form und Gewicht tun eben schon ihr übriges: Dezent der Schriftzug und ein Umriss einer jungen Frau, die anscheinend für Madame Geneva in Ihren besseren Zeiten steht. Ein kleiner Punkt macht den Unterschied zwischen dem Gin Blanc und dem Gin Rouge aus. Insgesamt greift man beim Packaging also das Weinthema auf, was dem Gin Rouge gut zu Gesicht steht und den Gin Blanc mit der Schwester verbindet.
Gemeinsam ist beiden Gins die Leichtigkeit
Beim Gin Rouge warnen die Macher ausdrücklich vorm Purgenuss und dem hohen Taninanteil, der evtl. dem ungeübten Gaumen nicht direkt zusagt. Nichts was uns abhalten sollte:
In der Nase spielt der Ingwer eine wesentliche Rolle, der zusätzlich im Koriander eingebettet ist. Ebenso entwickelt sich ein leichtes Wahlnussaroma. Wacholder selbst ist in der Nase nicht zu erkennen. Auf der Zunge wechseln sich die Aromen ab, vorgenannte spielen die Hauptrolle. Im Abgang kommt die Verbindung mit dem Rotwein am besten zum Tragen, für einen kurzen Moment trinkt man Rotwein, bevor sich der Gin in eine fruchtige Richtung dreht, die dann in einem lange anhaltendem Korianderaroma am Gaumen endet. Riecht man nach der Verkostung des Gins noch einmal am leeren Glas bleiben vor allem die Aromen der genutzten Rotweintraube im Glas hängen.
Auffällig ist die besondere Weichheit des Gins in allen Phasen der Verkostung, die zum einen wahrscheinlich dem Rotwein geschuldet ist, zum anderen aber auch dem relativ geringen Alkoholgehalt mit nur 41% Vol. Ebenso fällt die Komplexität auf, auch wenn man die 48 unterschiedlichen Gewürze auch bei diesem Gin nicht wirklich herausschmecken kann.
Doch was kann die kleine Schwester, der Madame Geneva Gin Blanc? Bewusst hat man sich auf nur 3 Botanicals konzentriert: Wacholder, Koriander und Ingwer. Reicht das um einen komplexen Gin zu kreieren, wo man doch beim Gin Rouge neben dem Rotwein 48 Botanicals genutzt hat? Zusätzlich hat der Gin Rouge mit 44,4% Vol. auch einen deutlich höheren Alkoholgehalt.
In der Nase spielt auch beim Gin Blanc vor allem der Ingwer die vorherrschende Rolle, leichte Wacholdernoten sind nur im Hintergrund zu erkennen, dafür verwechselt die Nase gerne eine leichte alkoholische Note mit deutlichem Koriander, der sich von Zeit zu Zeit in den Vordergrund spielt. Der Entwicklung der Aromen am Gaumen ist auch beim Gin Blanc der Nase ähnlich. Der Ingwer führt trotz des höheren Alkoholanteils zu einem sehr weichen Gin mit angenehmer Süße, dessen Aromen sich mit dem Wacholder abwechselt. Der Abgang ist kurz und sanft, Ingwer spielt auch hier die Hauptrolle.
Auch der Madame Geneva Gin Blanc ist vor allem durch seine Leichtigkeit auffällig, dazu die deutlichen Aromen des Ingwers, unterstützt von angenehmer, zurückhaltender Süße. Fraglich ist, warum der Gin Blanc mit eher einfachem Aromaprofil preislich mit dem Gin Rouge auf einer Welle mitschwimmt.
Name | Madame Geneva Gin Rouge / Gin Blanc |
Destillerie | Kreuzritter |
Herkunft | Deutschland |
Alkoholgehalt | 41% Vol. // 44,4% Vol. |
Botanicals (englisch) | |
Botanicals (deutsch) | Gin Rouge: 48 Botanicals+ Wein der Primitivo-TraubeGin Blanc: Wacholder, Koriander, Ingwer |
Der Madame Geneva Gin in der Einzelbewertung:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Die Meinung der Leser zum Madame Geneva Gin:
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