
Einige der Botanicals im Gin.
Es besteht ein regelrechter Kult um die richtige Komposition eines Gin & Tonic. Welcher Gin passt zu welchem Tonic? Welcher Gin sollte überhaupt ausgewählt werden? Je nach ausgewähltem Gin oder Tonic Water verändert sich der Geschmack des Drinks. Auch das Verhältnis spielt eine Rolle, zum Standard zählen 1:5, 1:2 oder 1:3 – je nach gewünschter Intensität und nach gewünschtem Alkoholgehalt. Aber warum trüben sich manche Gin & Toncis ein?
Fangen wir vorne an: der Gin wurde einst von den Briten erfunden und hat seinen Weg in die Welt gefunden, nicht zuletzt aufgrund des kolonialen Einflusses Großbritanniens. Nun wird er überall auf der Welt hergestellt und getrunken. Gin ist ein Wacholderdestillat, das mit immer mehr Aromen erweitert wird. Aktuell kommen immer mehr Varianten und neue Sorten auf den Markt. Gab es früher eine überschaubare Anzahl an Ginsorten wie Gordons oder Beefeater, gibt es nun mindestens 1.600 unterschiedliche.
Geschüttelt oder gerührt – oder gar pur?
Manche genießen Gin pur, andere bevorzugen Gin in Kombination mit Tonic Water: Der berühmte Gin & Tonic. Um den Geschmack des Ginszu variieren, werden bei der Herstellung unterschiedliche Gewürze für die Aromatisierung verwendet und miteinander kombiniert. Es ist also wichtig rauszufinden, welchen Gin man wählen kann und welches Tonic gut dazu passt. Tonic war früher sehr Chinin-haltig und ist es heutzutage zum Glück nicht mehr, da diese in großen Mengen schädlich auf die Gesundheit wirken kann. Ursprünglich im 18. Jahrhundert diente das Chinin im Gin Tonic dazu, Malaria zu bekämpfen.
Milchige Trübung im Gin & Tonic: der Louche Effekt

Louche Effekt trübt den Gin & Tonic leicht ein.
Mischt man Gin mit Tonic Water, dann färbt sich der Drink manchmal milchig-trüb. Diese Trübung ist auf den Anteil an ätherischen Ölen im alkoholischen Destillat zurückzuführen, man spricht hier auch von einem Louche-Effekt. Die Öle lösen sich im Alkohol, aber nicht oder nur wenig in Kombination mit Wasser.
Den Louche-Effekt kennt man vor allem von Anishaltigen Schnäpsen wie beispielsweise Pastis, der an sich klar ist und erst in Kombination mit dem Wasser und Eis eine milchige Trübung erhält.
Da an den Berührungsflächen von Wasser und Öl das Licht gestreut wird, erhält man einen trübenden Effekt. Die Trübung ist somit physikalisch und chemisch begründet. Je höher der Alkoholgehalt eines Drinks, desto mehr Öl ist theoretisch löslich. Verdünnt man den Alkohol mit Wasser, dann kann eine Trübung auftreten – mal mehr, mal weniger stark. Wer komplett auf eine Trübung verzichten möchte, der muss bei der Herstellung von hochprozentigem Alkohol filtrieren, d.h. den Alkohol für ein paar Wochen im Keller ruhen lassen und danach filtrieren. Sollte vor dem Ruhen bereits filtriert werden, kann es wieder zu Nachtrübungen kommen.
Gins, die gerne im Gin & Tonic eintrüben sind zu Beispiel der OMG Gin oder der Adler Berlin Dry Gin. Hingegen wird beispielsweise der Granit Gin durch Granitsteine gefiltert. In der Regel trüben aber nur wenige Gins ein.