Der Bulldog Gin ist seit 2007 erhältlich und wirbt mit dem schönen Satz „not your grandfather’s gin“. Gleich zu Beginn: Stimmt! Insgesamt ein komplexer Gin mit zurückhaltender Wacholder Note.
Die Geschichte des Gins kommt einem als deutscher Gin-Liebhaber recht bekannt vor. Man nehme einen Investmentbanker aus den USA, verbinde ihn mit einer Traditionsdestillerie in England und heraus kommt ein Premium Gin. Erinnert unweigerlich an die Story des Monkey 47.
Der Unterschied liegt nicht nur im Geschmack, sondern auch darin, wie der Gin ankommt. Der Bull Dog Gin bekommt durchweg ein sehr positives Feedback, aber vor allem im britischen Empire ist man über diesen Gin, der zuerst in New York auf dem Markt kam, zumindest irritiert. Die Briten mögen es offensichtlich nicht, dass man den Gin bewusst britisch „anmalt“ (große Union-Jack auf der Webseite in vielen bunten Farben), aber es mit typisch britischen Werten, wie gekonntem Understatement leider nicht so genau nimmt.
Als wäre es mit bunten Union-Jacks nicht genug gewesen, muss auch Winston Churchill als Inspiration für diesen Gin herhalten. Man erkennt eher den tüchtigen amerikanischen Geschäftsmann, der die britische Identität „ausnutzt“.
Doch zurück zum Gin selbst (auch wenn einem die überdeutlichen Anspielungen an die britische Herkunft nicht vorenthalten werden sollen, es hat schon etwas unterhaltsames). Der Buldogg-Gin ist vierfach destilliert bei einem Alkoholgehalt von 40% Vol. Dabei basiert der verwendete Alkohol auf Norfalk-Weizen aus England, dass Wasser kommt aus dem schönen Wales. Insgesamt wurden 12 Botanicals aus 8 Ländern verwendet. Besonders hervorzuheben hier vor allem „Dragon Eye“, einer Frucht aus Südostasien, die mit der Lychee „verwandt“ ist.
Die schwarze Flasche ist charackteristisch und fällt in jeder Bar auf. Neben der speziellen Form ist direkt unter dem Verschluss das „Halsband“ besonders hervorzuheben, was die Falsche von der Konkurrenz an der Bar deutlich abhebt.
Dies passt nur zu gut zum eher sexuellen Auftreten im Marketing. Man übersehe nicht, dass auf der Webseite nicht versäumt wird, die Wirkung der Dragon Eye-Frucht in der alten chinesischen Medizin zu erwähnen.
Ansonsten passt die bullige Flasche zum Blulldog Gin und zum Spiel mit britischen Traditionen. Man spielt konsequent mit dem Image und präsentiert ein rundes Produkt: sicherlich nicht für jederman / frau, aber sicherlich mit eigener Zielgruppe.
Im Nosing ist der Buldog Gin gar nicht mehr so hart wie er aussieht. Zuerst sticht die Wachholder hervor, dann kommen sofort Zitrusnoten und versch. Kräuter zum Tragen. Der erste Eindruck am Gaumen folgt der Nase: hier mischen sich florale Noten hinzu. Man erkennt aber gleich, dass der Gin weich ist, ohne dass dabei der charakteristische Wachholder-Geschmack des Gins verloren geht. Eine Komplexität und Komposition die gefällt. Auch im Abgang enttäuscht der Gin keineswegs.
Der Bulldog Gin ist fast schon trocken, im Vergleich zu anderen London Dry Gins aber eher süßlich und weich.
Insgesamt ein guter Gin, der sich vielleicht eher an ein breiteres Publikum richtet. In der dominanten Verpackung ein weicher Gin.
Diese Variante des Bulldog Gins kommt mit 47% Vol. an Stelle der üblichen 40% ins Glas. Was also andeuted ein Navy Strength Gin zu sein ist eine Trinkstärke, die durchaus üblich ist. Außerdem bold: diese Version gibt es nur in Literflaschen. Leider hatten wir bisher noch nicht die Möglichkeit, diesen Gin zu verkosten.
Der Bulldog Gin hat einen sehr weichen Charaketer, was durchaus gewollt ist, kann im Gin & Tonic schnell nach hinten los gehen. Dabei wird der G&T geschmacklich keinesfalls schlecht – aber der Gin geht schnell bei einem zu intensivem Tonic Water unter und ist nicht mehr zu erkennen. In diesem Moment wird der Gin austauschbar. Das gefällt dem Gin-Liebhaber nur bedingt. Ein Goldberg & Sons Tonic Water oder ein Thomas Henry sind mit dem Bulldog Gin also zu dominant. Bei floraleren Tonics hat der Bulldog erst recht keine Chance mehr. Die Auswahl ist also begrenzt, wenn man den Gin herausschmecken möchte:
Eine schöne Kombination: das Fentimans lässt weichen Gins immer dem Raum, den diese zur Entfaltung brauchen. Und die Aromen passen gut zusammen. Ein schöner Gin & Tonic
Das klassische Tonic Water um einen hochwertigen Gin & Tonic zu präsentieren. Die Zitrusaromen harmonieren mit dem Bulldog Gin und die leichten bitteren Noten töten den Geschmack des Gins nicht ab. Die perfekte Wahl für den Bulldog Gin.
Ein erfrischender Gin & Tonic passt vor allem mit dem Indian Tonic Water von Schweppes. Allerdings muss man in dieser Kombination etwas mehr Gin hinzugeben, als normalerweise üblich. Ansonsten überlagern die bitteren Noten des Schweppes den Gin zu sehr.
Mit seinem weichen Aroma ist der Bulldog Gin vielseitig einsetzbar. Man schafft es allerdings nur kaum, die Aromen des Gins dabei zu erhalten. Vielmehr spielen die anderen Aromen des Cocktails die Hauptrolle und der Gin wird zum „Pouring Gin„. Beim gegebenen Preis-Leistungsverhältnis tut das nicht zu sehr weh, es gibt allerdings zahlreiche Alternativen. Und dann spielt vor allem das Marketing die Hauptrolle.
Ein sehr harmonsicher Cocktail. Die Aromen des Gin verbinden sich sehr gut mit frischen Brombeeren bzw. dem entsprechenden Likör. Den Gin selnst schmeckt man allerdings nicht mehr heraus.
> Bramble Cocktail Rezept
Der Bulldog Gin dient hier als Pouring Gin. Eine gute Kombination, aber vor allem, da man vom Gin selbst nichts mehr schmeck. Selbst ein kleiner Tropfen Gin-Aroma wird von den anderen Cocktailbestandteilen deutlich überlagert.
> Orange Fizz Cocktail Rezept
Name: | Bulldog Gin |
Destillerie | G&J Greenall |
Herkunft | England |
Alkoholgehalt | 40. %Vol |
Botanicals (englisch) | Juniper, Chinese Dragon Eye, Turkish White Poppy Seeds, Asian Lotus Leaves, Italian Juniper Maroccan Coriander, German Angelica, Spanish Lemon, Chinese Liqurice, Italian Orris, Spanish Almonds, Asian Cassia, French Lavender |
Botanicals (deutsch) | Wacholder, Dragon Eye (Lychee), Koriander, Iriswurzeln, Angelikawurzeln, Süßholz, Zitronenschalen, Mohn, Lotusblätter, Mandel, Cassia Rinde Lavendel |
ginspirierende Cocktails |
Ein weicher Gin für ein breiteres Publikum, insgesamt ein gut gemachtes Produkt:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
An dieser Stelle darf der Bulldog Gin aus England bewertet werden:
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