Gin bleibt in. Dadurch entstehen viele neue Produkte, manche davon sind wirklich spannend. Ein interessantes Produkt ist uns bei Buzzfeed auf Youtube begegnet: alkoholfreier Gin. Das bringt uns dazu einmal dahinter zu schauen, was man an diesem Kultgetränk tatsächlich alles variieren, also weglassen, kann:
Was ist alkoholfreier Gin?
Mittlerweile tummeln sich einige Hersteller auf dem Markt für alkoholfreien Gin. Die Grundidee ist bei allen die selbe: man destilliert Wasser und versetzt es dabei mit Botanicals, also Kräutern, die im Gin üblich sind. Konkret: Wacholder, Koriander, Zitrusschalen, Kardamom, Piment. Das Ergebnis packt man dann in elegante Flaschen und verkauft es zu Preisen, die wir vom Gin kennen.
Dry January Kampagne
Hinzu kommt ein immer stärker werdender Trend im Januar jeden Jahres: Der Dry January (wörtlich „trockener Januar“) beruht auf eine Gesundheitskampagne aus Großbritannien, welche dazu aufruft, ab Neujahr für den ganzen Monat auf jeglichen Alkohol zu verzichten. Die Kampagne wurde erstmals offiziell 2014 in England gestartet. Insbesondere in UK, Frankreich und der Schweiz ist die Kampagne verbreitet und wird auch immer beliebter in Deutschland.
Alkoholfreie Gins im Verlgleich
Seedlip
„Seedlip“ war der erste Ginersatz aus Großbritannien. Natürlich handelt es sich dabei nicht um einen Gin, denn dieser muss laut EU-Verordnung mindestens einen Alkoholgehalt von 37,% Vol% aufweisen. Trotzdem ist die Herstellung ähnlich: Wasser wird mit verschiedenen Gewürzen wie Kardamom, Piment und Eiche mehrfach destilliert. Dabei entsteht kein Alkohol, aber die Aromen werden im Getränk festgehalten. Noten, die man eben durchaus von einem Gin kennt. Und beim Preis ist man für eine 0,7l-Flasche auch mit etwa 30,-€ dabei.
Mittlerweile gibt es 3 unterschiedliche Varianten: zitruslastig, spiced und Garden (Heu und Bohnen). 2 von 3 haben in unserem Test zu alkoholfreiem Gin & Tonic absolut überzeugen können.
STRYYK
STRYYK kommt ebenso aus den UK und bringt die klassische Gin-Note in Form eines Nicht-Alkoholhaltigen Destillates. Auf den Markt gekommen sind die Hersteller 2018. Dabei wird eine Kombination aus Wacholder, Basilikum und Rosmarin verwendet. Die alkoholfreie Spirituose ist 100% natürlich, ohne Zucker, ohne Fett, ohne Kohlenhydrate und ohne künstliche Aromen.
> Hier erhältlich (Beyond Beverage, Preis um die 24,99€)
Der STRYYK NOT GIN überzeugt durch seinen Einsatz von Wacholder und lässt ihn gut an Gin erinnern. Mit Gin Tonic wird das Destillat eine echte Überraschung.
Siegfried Wonderleaf
Auch aus Deutschland gibt es mittlerweile einen Vertreter. Die Bonner Macher des Siegfried Rheinland Dry Gins haben ebenfalls eine „alkoholfreie Spirituose“ aufgelegt. Im ähnlichen Flaschendesign erkennt man diesen direkt wieder. Geschmacklich hat man aber erst gar nicht versucht seinen eigenen, wundervollen Gin zu imitieren. Statt dessen hat man andere Aromen kombiniert.
Im direkten Vergleich im Test mit diversen Tonics konnte der Siegfried Wonderleaf nicht mit allen Varianten von Seedlip mithalten. Dafür muss man aber „nur“ unter 20,- € auf den Tisch legen (für die 0,5l Flasche).
> Hier erhältlich (Amazon, Preis um die 15,99€)
Im Ergebnis fühlt man sich sehr stark an Weihnachten erinnern. Koriander und Piment spielen die Hauptrolle, Zitrusaromen schmeckt man weniger.
Gin Sirup
Alternativ hat der Siruphersteller „Monin“ auch ein Gin-Sirup auf den Markt gebracht. Die Grundidee ist die gleiche: Wasser wird mit Aromen, die man aus einem Gin kennt, aromatisiert. Als Bestandteile werden Zitronensäure E30 und Wacholderextrakt angegeben. Aufwändig destilliert wird nicht, deshalb kostet eine Flasche Sirup auch nur nur um die 5,-€. Es soll Cocktails und dem Gin & Tonic eine „feine blumige, würzige Note mit leichtem Zitrusaroma“ verleihen. Wir hatten leider noch keine Chance zu probieren.
Alkoholfreier Gin & Tonic
Vielleicht fragt man sich zurecht, was man mit alkoholfreiem Gin anstellen könnte. Sicherlich werden die meisten die Kombination mit verschiedenen Tonics ausprobieren. Wir haben zahlreiche Tonics dazu probiert und empfehlen vor allem klassische Indian Tonic Water. Diese lassen dem „Gin“ den notwendigen Platz und überlagern den eigentlichen Geschmack nicht. Für den Siegfried Wonderleaf empfehlen wir ein leichtes Tonic Water, wie zum Beispiel das Mediterranean von Fever Tree, oder das Thomas Henry Slim Tonic Water.
> Test & Rezept zu alkoholfreiem Gin & Tonic
Weitere Cocktailideen mit alkoholfreiem Gin
Wir haben uns Anfang des Jahres etwas intensiver mit alkoholfreien Cocktails beschäftigt. Dabei haben wir vor allem die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, Dinge einfach zu ersetzen. Deutlich mehr Freude hat man mit Cocktailrezepten, die direkt als alkoholfreie Drinks entwickelt wurden. Vielleicht liegt das aber auch an einer falschen Erwartungshaltung. Selbst wenn man den Drink geschmacklich sehr nah dran bekommt, so leidet doch das Mundgefühl. Für die Kombination mit alkoholfreiem Gin haben wir aber diverse Negroni-Varianten ausprobiert und dabei einen guten „Ersatz“ finden können. Genauso geben die Websites der unterschiedlichen Hersteller einige Tipps, was sich mit alkoholfreiem Gin so anstellen lässt.
> Rezept für den alkoholfreien Negroni