Der Weg zu gutem Geschmack kann ein leichter sein. Gin ist nicht gleich Gin und genauso wenig ist Tonic Water gleich Tonic Water. Je mehr Gin Destillerien aus dem Boden sprießen, desto variantenreicher wird auch der Markt der Tonic Water. Welches ist das beste Tonic? Das wiederum ist eine Frage des (guten) Geschmacks. Wer seinen Longdrink nicht mit einem industriellen, oft klebrig-süßen Standard Tonic mixen möchte, der hat die Wahl.
Entweder greift man zu einer der Alternativen, wie dem von Fever Tree (um nur einen Namen zu nennen), oder man macht sein Tonic Water gleich selbst. Mit einem Sirup, der einfach mit Mineralwasser aufgegossen wird. So eröffnet man dem Gaumen ganz neue Geschmackstüren. Denn was am Ende zählt, ist die perfekte Balance, ein Tonic, das den Gin unterstützt und zwar auf die beste erdenkliche Art.
Das „Who is Who“ der Tonic Sirups
Das Leben ist zu kurz um schlechten Gin zu trinken. So lautet der Slogan von Tomr’s Tonic. Tomr’s, das ist Tom Richter, ein New Yorker Schauspieler und Barkeeper, der seine Tonic Sirup Variationen gleich vor Ort in den New Yorker Bars getestet hat. Mit Erfolg. Entstanden ist 2007 das Rezept für einen Sirup, den er heute nicht nur in Amerika, sondern online auch bei uns in Europa vertreibt.
Richter hat sich geschmacklich auf die Wurzeln des Gin & Tonic besonnen, den klassischen G&T der Kolonialzeit. Für sein Tonic Sirup verwendet er echte Chinarinde anstatt der chemischen Chinin-Variante. Weiterentwickelt mit Kräutern und Gewürzen entsteht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen bitter und erfrischend. Konkurrenz bekommt Tomr’s mit dem Markteintritt von pHenomenal, ein Tonic Sirup kreiert von den Hamburger kreativen Köpfen Hendrik Schaulin und Peter Hundert.
Obwohl Konkurrenz das falsche Wort ist. Keiner der beiden will den Markt beherrschen und auf Massenproduktion setzen. Die Tonic Liebhaber wollen vielmehr neue Wege für ein etwas anderes Geschmackserlebnis gehen.
Dabei bauen pHenomenal sowie auch Tomr’s auf Handarbeit und natürliche Zutaten. Organische Chinarinde anstatt synthetisches Pulver. Bio-Zitrusfrüchte anstelle von künstlichen Aromen. pHenomenal verschmäht sogar Zucker und verwendet lieber Bio-Agavendicksaft. Der Gin soll sich entfalten und als Longdrink eine perfekte Verbindung mit dem Tonic Water eingehen. Die Farbe beider Tonic Sirups ist rot-gold. Gemixt wird der Sirup mit Mineralwasser. Fertig. Keine Massenware. Keine automatisierte Großproduktion. Und das geht aber auch zu Hause.
Rezept für eigenes Tonic Water / Tonic Sirup
Wer eine Leidenschaft für Gin hat, den wird auch die Passion für Tonic Water früher oder später ergreifen. Und dann ist es nur noch ein kurzer Schritt, Lust am Ausprobieren zu bekommen, Neugier auf neue Geschmackserlebnisse zu spüren und Spaß daran zu entwickeln, etwas eigenes herzustellen. Was jetzt noch fehlt, sind ein Grundrezept und die notwendigen Zutaten.
Das wohl bekannteste Rezept kommt von Jeffrey Morgenthaler und es gibt es in verschiedenen Abwandlungen. Diese Variante hat uns besonders gut gefallen:
Zutaten
- 1 l Wasser
- 100 g Zitronengras
- 15 g Chinarinde (online oder in der Apotheke)
- 1 Bio-Orange (Saft und Schale)
- 1 Bio-Zitrone (Saft und Schale)
- 1 Bio-Limette (Saft und Schale)
- 6 g Pimentkörner
- 1 g Salz
- 10 g Zitronensäure ( im Supermarkt bei den Backwaren)
- 600 g Zucker
Rezept-Variationen für das eigene Tonic Sirup: Pimentkörner können mit Basilikumblättern ausgetauscht werden. Gewürze wie Zimt, Cumin oder Cardamon zugeben. Anstelle von Zucker mit Agavendicksaft süßen. Nur Zitronen und keine weiteren Zitrusfrüchte verwenden. 120 g Zitronengras hinzugeben.
Zubereitung
- Das klein geschnittene Zitronengras, den Saft und Abrieb der Zitrusfrüchte sowie die restlichen Zutaten bis auf den Zucker in einen Topf geben und kurz aufkochen.
- 20 min köcheln lassen.
- Anschließend abgießen, mit einem sauberen Baumwolltuch oder einem Kaffeefilter filtern und in einen sauberen Topf gießen.
- den Zucker einrühren, kurz aufkochen lassen.
- Den Sirup in ein sauberes, verschließbares Gefäß füllen.
Anleitung als Video
Wer einen noch besseren Eindruck von der Herstellung eines eigenen Tonic Waters erhalten will, dem hilft unsere Anleitung als Video:
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Gin & Tonic mit eigenem Tonic Sirup
Mit dem Tonic Sirup lassen sich auf zwei Arten perfekte Drinks herstellen. Entweder direkt im Glas: Zuerst Eiswürfel und Gin ins Highball-Glas geben. Dann mit einem Rührlöffel kurz rühren, dann mit Mineralwasser oder Soda auffüllen. Einfacher ist es, das Tonic Sirup in einem zusätzlichen Glas oder einer Karaffe vorzubereiten. Dafür das Tonic Sirup mit Wasser im Verhältnis 1:5 mischen und dann wie „normales“ Tonic Water nutzen.
Fazit
Ob selbst gemacht oder gekauft, Tonic Sirups bieten Flexibilität. Mit ihnen lässt sich die Intensität des Geschmacks durch die richtige Dosierung bestimmen. Und noch etwas gibt es zu bedenken: Tonic Sirups halten länger, im Kühlschrank aufbewahrt werden sie nicht schal. Was jetzt noch fehlt zum Glück ist eine gute Flasche Gin. Cheers.