Der Bombay Sapphire Gin gehört wohl zu den bekanntesten Gins überhaupt, obwohl die Marke an sich von einigen New Yorkern Werbeagenturen erst 1987 erfunden wurde. Die Bombay Rezeptur geht auf 1761 zurück. Nicht nur wegen des Werbedrucks der Marketingmaschinerie von Barcardi gehört der Gin zu den am häufigsten verkauften Gins weltweit.
Der Name leitet sich aus der englischen Kolonialzeit in Indien ab, das frühere Bombay (heute Mumbai) ist bezeichnend dafür. Gleichzeitig spielt der Name auf die Geschichte des „Sapphire of India“ an. Die entsprechenden Elemente beginnen direkt beim Sapphireblau der charakteristischen Flasche.
Besonders beim Bombay Sapphire Gin heraus zu heben ist die Herstellungsmethode, die für den weichen Geschmack dieses Gins verantwortlich ist. Die sog. Dampfinfusion in Carterhead-Destillieranlangen ist eine schonendere Methode im Vergleich zur klassischen Mazeration. Dabei werden die verschiedenen Botanicals nicht direkt im Alkohol mazeriert, sondern in Küpferkörben zwischen Brennkesseln und Kühlschlange aufgehangen. Die einzelnen Botanicals werden also nicht direkt erhitzt. Der Bombay Sapphire Gin ist dreifach destilliert und mit verschiedenem Alkoholgehalt erhältlich: zu 40% Vol. und zu 47% Vol.
Charakteristisch für diesen Gin ist die saphirblaue, eckige Flasche (der Gin selbst ist farblos). Geschmückt wird die Flasche vom Queen Victoria und zahlreichen, elegant wirkenden Elementen, die an bessere Zeiten Englands erinnern. An den Seiten der Flasche sind die verschiedenen verwendeten Botanicals skizziert. Man findet hier sowohl den Namen, als auch kleine Skizzen, der jeweiligen Pflange.
Die Flasche ist also durch und durch mit Details gestaltet. Durch die einprägsame Farbe erkennt man dieses Gin auch in jeder Bar direkt. Dementsprechend sieht man schon beim ersten Blick auf die Bar, an welcher Stelle der Gin gastiert.
In der Nase ist der Bombay Sapphire Gin (47% Vol.) ein komplexer Gin. Die Pfeffernote sticht heraus, man erahnt den Koriander und Zitrusaromen. Die Wachholdernote ist sehr zurückhaltend im Vergleich zu anderen London Dry Gins.
Im Entry geht dem Gin etwas verloren, was einem in der Nase versprochen wird. Die Sanftheit des Gins setzt sich fort, allerdings bleibt die Komplexität etwas auf der Strecke. Auch der Wachholder kommt hier kaum zum Vorschein. Direkt darauf kommen vor allem die pfefferigen Noten des Gings zum Tragen (Koriander), ebenso Zitrusnoten die Führung.
Insgesamt also ein sehr milder Gin, der eine gewisse Abwechslung in die Welt der London Dry Gins bringt. Der Geschmack ist insgesamt milder und im Abgang weniger dominant als der neue Bombay Sapphire East Gin, für Liebhaber starker Wachholdernoten sind aber beide Gings sicher nicht die erste Wahl. Trotzdem ist der Gin ein Verdienst an der Popularität der Gattung, die gerade wieder in Ihrer Bedeutung etwas wächst. Auch hier spielt der reduzierte Alkoholgehalt auf dem europäischen Markt eine Rolle. Ein weicherer Gin spricht geschmacklich eine deutlich größere Zielgruppe an.
Gekühlt, ohne „Mischgetränk“ dominiert das Zitronengras den Geschmack des Bombay Sapphire East Gins und man schmeckt deutlich die Ähnlichkeit zum ursprüngliche Bombay Sapphire Gin, wobei der Citruscharackter eher etwas gedeckt ist. Aus meiner Sicht also ein sehr ähnlicher Gin, als eine wirkliche Neuerung, was vielleicht auch daran liegen mag, dass im Bombay Sapphire ebenfalls schon Zitronenschalen und Kubebenpfeffer enthalten sind.
Neben verschiedenen Cocktail-Empfehlungen vom Bombay Sapphire London Dry Gin haben wir auch einge Empfehlungen, was das richtige Tonic angeht. Man darf sagen, dass dieser Gin wohl balanciert ist und sich deshalb in vielen Tonics sehr gut schickt. Will man den ursprünglichen Geschmack des Gins betonen, dann sind neutralere Tonics wie das Fever Tree Indian Tonic Water, Thomas Henry, oder Schweppes sehr gut geeignet. Aber bei diesem Gin hat man ebenfalls Spielraum für floralere Tonics, die eigene Aromen herausarbeiten.
Das Thomas Henry Tonic Water passt perfekt zum Bombay Sapphire Gin. Die verschiedenen Zitrusaromen der beiden passen sehr gut zusammen. Man bekommt einen klassischen Gin & Tonic, aber mit der perfekten Balance.
Die Kombination der beiden ergibt einen guten Gin & Tonic. Viel Kohlensäure, aber das gewisse Etwas, bzw. besondere Aromen kommen nicht zum Tragen.
In diesem Gin & Tonic spielen vor allem die süßeren Aromen des 1724 Tonic Water die Hauptrolle. Bittere Aromen darf man nicht erwarten. Die Aromen passen gut zum Bombay Sapphire Gin.
Das Indi Tonic Water spielen ebenfalls mit floralen und fruchtigen Aromen, weit weg von einen „normalen Gin & Tonic“. Bittere Aromen treten in den Hintergrund, das Tonic spielt klar die Hauptrolle.
Ein klassisches Tonic, mit Betonung der bitteren Noten. Eine schöne Kombination im Bombay Sapphire London Dry Gin, vor allem für Freunde des klassischen Geschmacks. Vor allem die Koriandernoten des Gin kommen in dieser Kombination besonders zum Vorschein.
In verschiedenen Drinks und Cocktails lassen sich vor allem die Zitrusnoten des Gins aufgreifen, beispielsweise in einem Tom Collins oder Gin Fizz. Außerdem hier noch einige weitere Empfehlungen:
Bramble
Bewertung: 4/5
Die Empfehlung von Bombay zu diesem Cocktail ist absolut gerechtfertigt. Der Cocktail ist sehr harmonisch, die Botanicals des Gins passen gut zu den Bestandteilen des Cocktails. Die charakteristische Note des Gins bleibt ebenfalls erhalten.
> Bramble Rezept
Gin Basil Smash
Bewertung: 4/5
Gerade der dominante Koriander des Bombay Sapphire und die leichten Pfeffernoten passen perfekt in den Cocktail mit frischem Basilikum. Der Gin Basil Smash gibt sich mit diesem Gin sehr harmonisch und mit dem gewissen etwas.
> Gin Basil Smash Rezept
Arthur Tompinks
Bewertung: 2/5
Bomay, zusammen mit dem Orangenlikör Grand Marnier und frischem Zitronensaft. Das ist die Idee hinter diesem Cocktail. Der Gin macht in dieser Kombination aber nur einen mäßigen Eindruck.
> zum Cocktailrezept
Enjoy!
Name | Bombay Sapphire London Dry Gin |
Destillerie | The Bombay Spirits Company Ltd. |
Herkunft | England |
Alkoholgehalt | 47% Vol. |
Botanicals (englisch) | juniper, lemon peel, liquorice, orris root, angelica, almond, coriander, cassia bark, cubeb berries, grains of paradise |
Botanicals (deutsch) | Wacholderbeeren (Toskana), Iriswurzeln (Indien), Angelikawurzeln (Italien), Süßholzwurzeln (China), Bittermandeln (Spanien), Zitronenschalen (Spanien), Koriandersamen (Marokko), Cassiarinde (Indonesien), Kubebenpfeffer ,Paradieskörner (Westafrika) |
Die Bewertung in den einzelnen Kategorien zum Bombay Sapphire Dry Gin durch die GINspiration Redaktion:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Eine blaue Flasche, die wohl nur in den wenigsten Hausbars tatsächlich fehlt. Würdet Ihr den Bombay Sapphire einem guten Freund empfehlen?
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