Immer wieder begegnet uns ein kleines, aber 200-seitiges Buch über Gin in den Bestsellerlisten von Amazon: Gin: Geschichte, Herstellung, Marken. Zum Kampfpreis von 4,99,- € höchste Zeit einmal einen Blick hinein zu werfen. Ist das Buch die perfekte Geschenkidee für Ginliebhaber, oder kann man sich das getrost sparen?
Das Gin-Buch aus dem Koment Verlag ist in drei Kapitel aufgeteilt, die unterschiedlich groß sind. Das Einleitung steht unter der Überschrift „Was ist Gin“. Wer eine Definition erwartet ist hier falsch, das kommt aber später noch. Der Teil hat knappe 5 Seiten und ist eine ganz nette Einleitung. Viel mehr gibt es darüber kaum zu sagen. Ähnliche Bücher gibts vom selben Verlag auch zu Rum, Whiskey,…
Kapitel 1: Gin Wissen
Das erste Kapitel des Buch fasst die Grundlagen des Gins in unterschiedlichen Aspekten zusammen. Die kurze Fassung der Geschichte lohnt sich auf jeden Fall wegen der Bilder: die Gin Craze, einen Eindruck verschiedener Gin Palaces und einige alte Plakate der ersten Hersteller wie Tanqueray. Es sind die geläufigen Bilder, die man auch zu jedem Blog-Beitrag zur Geschichte des Gins findet. Tiefer recherchiert wurde nicht, aber schöne Eindrücke.
Im Kapitel geht es weiter mit einem Überblick zur Herstellung des Gins. Man erfährt den Unterschied zwischen einer Dampf-Extraktion und der Mazeration anschaulich anhand von Bildern aus der Herstellung des Duke Gins aus München und des Ferdinand’s Gin. Das Kapitel über die wichtigsten Botanicals im Gin lohnt sich dafür um so mehr. Zu jedem einzelnen Gewürz gibt es eine kurze Beschreibung und Erklärung, wie sich das Gewürz im Gin geschmacklich auswirkt und warum es genutzt wird. Die Auswahl startet natürlich mit dem gemeinen Wacholder, darauf folgt eine Reise über Koriander, Kubebenpfeffer, die wichtigsten Zitrusfrüche usw.
Abgerundet wird das Kapitel zum Wissen über Gin von einer Beschreibung der wichtigsten Gin-Sorten wie London Dry, Dry, New Western Dry, Old Tom und Sloe Gin. Ein guter Überblick. Was besonders gefällt ist, dass auch der Steinhäger, den man eher nicht kennt, erwähnt wird.
Kapitel 2: Gin Porträts
Im dritten Teil des Ginbuchs werden dann 40 ganz unterschiedliche Gins kurz vorgestellt. Neben einer kurzen Beschreibung der Geschichte hinter dem Gin geht man auch auf den Geschmack ein. Ergänzt wird jedes Porträt durch eine Abbildung der Flasche und eine Liste der verwendeten Botanicals.
Die Auswahl der Gins ist dabei bunt gemischt. Bei der amerikanischen Vertretern sind Brokers, Corsair, No. 209 und der Aviation Gin dabei. Ansonsten ist die Auswahl europäisch geprägt: unter anderem sind England, Niederlande, Schottland, Spanien vertreten. Natürlich haben es auch einige deutsche mit ins Gin-Buch geschafft: Elephant, Ferdinand’s und der Gin Sul sind unter anderem dabei.
Kapitel 3: Cocktailrezepte mit Gin
Abgerundet wird das Buch von insgesamt 14 Cocktailrezepten. Natürlich sind die klassischen Gin Cocktails wie Martini, Gin Tonic und der Gin Fizz dabei. Noch mehr Klassiker sind der Singapore Sling und der Tom Collins. Dann findet man noch einige Cocktails, die auch uns völlig unbekannt wanren, beispielsweise derJamaica Glow mit Gin, dunklem Rum, Rotwein und Orangensaft. Also zwar noch einige Anregungen, aber gerade bei den Fotos lässt das Buch zum Ende hin deutlich schleifen. Es sind wahrscheinlich die einzigen Bilder im Buch, die selber produziert wurden.
Fazit zum Gin Buch
Wer also auf der Suche nach guten Cocktailbüchern ist, für den gibt es deutlich bessere Alternativen. Wenn man sich schon theoretisch und intensiv mit Gin beschäftigt hat, dann lernt man ebenfalls wenig.
Dennoch liefert das Buch einen netten Überblick und eine schöne Einführung zum Thema Gin. Bedenkt man den Preis von nur 4,99 € für das Ginbuch, so eignet es sich perfekt als kleines Geschenk und Einführung in die „Theorie des Gins“.
> Das Buch „Gin – Herstellung, Geschichte, Marken“ kann hier online bestellt werden