Mit dem Ferdinand’s Saar Dry Gin kommt ein neuer Gin aus Deutschland. Die Herkunftsbezeichnung der Saar deutet eher auf ein beliebtes Gebiet für Rieslinge aus dem Saar-Ruwer-Gebiet hin. Einen Gin von der Saar kannte man bisher noch nicht.
Die Verbindung mit dem Gin kommt nicht von ungefähr, sondern wird ebenfalls beim Namen aufgegriffen. Der Gründer der VDP Mosel-Saar-Ruwer, der königlich-preußische Forstmeister Ferdinand Geltz, ist Namensgeber für diesen deutschen Gin und gehört quasi in die weitere Verwandtschaft einiger Macher. Die Rieslingtrauben, die in diesem Gin verwendet werden, kommen aus dem Weingut Zilliken, das von entfernten Nachfahren des Forstmeisters geleitet wird. So erklärt sich auch die Verbindung zwischen Namensgeber und dem Dry Gin „aus deutschem Lande“. Die Nutzung von Trauben im Gin an sich kennt man schon von anderen Gins, wie den G’Vine-Sorten.
Doch der Gin, der von Master Destiller Andreas Vallendar destilliert wird, hat zusätzlich neben den 1%-5% Rieslinganteil natürlich noch andere Botanicals. Die komplette Liste ist derzeit ein Geheimnis, aber die Basis ist ein aus Getreide destillierter Rohbrand, der durch eine Dampfinfusion mit anderen Botanicals zuerst mazeriert, dann destilliert wird. Dazu gehören unter anderem Lavendel, Wacholder, Rosa Canina, Quitten, Zitronenthymian, Schlehe, Hagebutte, Angelika, Hopfenblüte, Rose, Mandelschale, Koriander und Ingwer. Also sicherlich einige Bekannte, aber auch Botanicals, die aus eigenem Anbau stammen und sich im Gin eher selten finden.
Auch die Handarbeit ist für die Macher des Ferdinand’s Saar Dry Gin besonders wichtig. Der Gin wird in kleinen Chargen produziert, viele Botanicals werden quasi „im heimischen Garten“ angebaut. Und der Gin selbst bekommt eine Ruhepause von 4 Wochen.
Bestellt man den Gin direkt bei Capulet & Montague, die für den Vertrieb des Gins zuständig sind, kommt die erste Überraschung per Post. Schon das Paket wird vom Logo des Gins geschmückt, der kleine Hinweis „Gin inside“ zaubert einem ein Schmunzeln ins Gesicht. Doch dann nehmen die Nachbarn das Paket an… und trinken zum Glück keinen Gin, sodass das Paket doch sicher ankommt.
Die Verpackung des Gin selbst kann mit dem Packaging großer Hersteller mehr als mithalten: Die Falsche ist in leichtes, elegantes Papier gewickelt. Elegante schwarze und blaue Töne wechseln sich ab und ein große „F“ als Kennzeichen des Ferdinand’s Saar Dry Gin ziert dieses, eingebettet in elegante weiße Ornamente. Ebenfalls liegt eine kleine Postkarte bei, mit einem „Gruß von der Saar“, theatralisch gestaltet und auf das Packaging abgestimmt, mit dem Forstmeister persönlich abgebildet.
Die schwere schwarze Flasche im Stile einer alten Weinflasche mit 500ml ist mit einem Korken verschlossen, wie es zum Riesling doch gut passt. Ein schönes Detail ist der Druck des Logos auf dem Korken. Die Vorderseite der Gin-Flasche ziert das große „F“, eingebettet in blau-weiße Ornamente. Auch den Hinweis auf Gin aus deutschem Lande gibt man dezent auf eleganten wirkendem Aufdruck.
Die Mischung aus Weintrauben und Wacholder ergibt beim G’Vine Gin sehr deutliche florale Noten. Beim Madame Geneva werden Rotweintrauben verwendet. Doch wie schlagen sich die Rieslingtrauben im Ferdinand’s Saar Dry Gin?
Nosing / In der Nase
Die Nase wird von neuen Aromen beglückt: die Wacholder kann man nicht leugnen, aber hinzu kommen deutlich fruchtige Aromen, die eine ungeheure Frische ausstrahlen. Er bringt eine gewisse Leichtigkeit mit.
Geschmack / Gaumen / Palate
Ebenso am Gaumen. Die Frische explodiert gerade zu, der Wacholder ist präsent, aber etwas in den Hintergrund gerückt. Beide Aromen sind sehr natürlich. Ein Hauch Lavendel schwingt mit. Insgesamt wirkt der Ferdiand’s sehr mild und floral, mit einem eigenen Geschmacksprofil und Charackter den man sehr gut wiedererkennt.
Abgang / Finish
Im Abgang ist ebenfalls mild, von Alkoholnoten keine Spur. Es geht weiter in die florale Richtung und man erfreut sich am verwendeten Lavendel in dezenter Form. Genauso erkennt man im Abgang die verwendeten Rieslingtrauben.
Der Ferdinand’s Saar Dry Gin kam 2013 auf den Markt, ist also noch recht jung. Trotzdem lässt man es sich nicht nehmen weitere Interpretationen und Versionen zu präsentieren.
Der Destiller’s Cut von Andreas Vallendar, dem Master Destiller von Ferdinand’s. Neben der besonders aufwändigen Verpackung und der limiterieten Anzahl werden zusätzliche Botanicals verwendet: Rieslingtrauben, Akaziensprossen und Birnen. Dazu eine Infusion mit einem Auslesewein aus dem Weingut Zilliken. Und das alles um zu zeigen, was aus Gin werden kann.
Das britische Empire liebt seinen Sloe Gin – und auch wenn es in Deutschland reichlich Schlehen gibt, so wird er von Ferdinand’s neu interpretiert: Der Saar Dry Gin wird in Quitten mazeriert um das süßliche Aroma des Likörs anzunehmen, ohne dass man dabei die Aromen des Gin verliert.
> Ferdinand’s Quince Gin Review
Neben den verschiedenen Gin-Interpretationen und den verwendeten Gewürzen aus dem eigenen Obstgarten produziert man bei Ferdinand’s auch verschiedene Bitters um Cocktails zu verfeiern. Aromen wie Riesling-Quitte und Weinrosen & Lavendel Bitter können ab sofort die Hausbar bereichern.
Ein Gin, der geschmacklich mit floralen Noten und vielseitigen süßlichen Aromen zu überzeugen weiß. Diese sollen natürlich auch im Gin & Tonic transportiert und gefördert werden. Kombiniert man der Ferdinand’s Gin mit anderen floralen Tonics, so kann es schnell zu viel werden. Die Aromen überlagern sich gegenseitig und passen nicht recht zusammen. Deutlich besser passen leichte, zurückhaltendere Tonics, die dem Gin dem Raum lassen, den er braucht. Bei einem solch charakteristischen Geschmack des Gins sollte man den Gin auch im Gin & Tonic erkennen, statt die Aromen die einer bitteren Keule zu töten. Genauso gut harmonieren aucb trockenere Tonics, wie das Schweppes Dry Tonic Water.
Das Tonic Water kommt aus gleichem Hause. Kein Wunder also, dass es perfekt zu floraleren Gins passt. Im Oktober 2019 ist diese Kombination auch unser Gin & Tonic des Monats.
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Zusammen mit dem Indian Tonic Water von Fever Tree lassen sich die floralen Noten besonders gut heraus arbeiten. Ein Gin & Tonic mit besonderen Aromen und leichten bitteren Noten.
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Bei dieser Kombination spielen bittere Noten nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Vielmehr steht die Abwechslung floraler Noten und der verschiedenen Zitrusnoten im Vordergrund. Genauso bleibt der Lavendel im Abgang erhalten.
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Mit dem Schweppes Dry Tonic tut man sich zusammen mit dem Ferdinand’s Gin ebenfalls einen Gefallen. Sicherlich kein klassischer Gin & Tonic, aber eine sehr gute Wahl um die Aromen des Ferdinands zu betonen.
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Mit der Kombination aus Ferdinand’s Gin und Thomas Henry Tonic Water geht man fast schon wieder in die klassischere Richtung. Die Aromen des Ferdinand’s spielen allerdings die Hauptrolle, aber der bittere Abgang erinnert deutlich mehr an einen klassischeren Gin & Tonic.
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Die perfekte Wahl, wenn man die blumigen Noten des Ferdinand’s herausarbeiten möchte. Die verwendeten Botanicals im Tonic ergeben in Kombination mit dem Gin ein besonderes Aroma. Bittere Noten sind hier Fehlanzeige.
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Ein vielseitiger Gin der auch in verschiedenen Cocktails mit seinem Aromaprofil überzeugt. Bisher haben wir die folgenden Cocktails mit dem Ferdinand’s Saar Dry Gin verkostet:
Der Quince Martini ist eine Idee der Ferdinand’s Macher: Zusammen mit dem Quittengin und dem Saar-Riesling, der auch für die Infusion benutzt wurde, interpretiert man den Martini gelungen, schön weich und vielseitig. So findet der Quince Martini auch Anhänger bei Cocktailfreunden, die sich bisher nicht für einen Martini begeistern konnten.
> Quince Martini Cocktailrezept
Ein bekannter Gincocktail aus Gin, Traubensaft und Grapefruit. Alles Aromen, die perfekt zum Gin von Ferdinand’s passen.
> Gin & Juice Cocktailrezept
Name | Ferdinand’s Saar Dry Gin |
Destillerie | Andreas Vallendar, Weingut Zilliken, Capulet & Montague |
Herkunft | Deutschland |
Alkoholgehalt | 44% Vol. |
Botanicals (englisch) | |
Botanicals (deutsch) | Lavendel, Wacholder, Rosa Canina, Quitten, Zitronenthymian, Schlehe, Hagebutte, Angelika, Hopfenblüte, Rose, Mandelschale, Koriander, Ingwer |
Der Gin von der Saar mit Riesling-Infusion überzeugt auf ganzer Linie, hier die Bewertungen im einzelnen:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Das sagen die GINspiration-Leser zum Gin von der Saar. Jetzt abstimmen:
Zur Orientierung hier ein paar Vergleichspreise zu diesem Gin:
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