Die Marke Beefeater gehört seit Jahren schon zu den bekanntesten Gin Marken weltweit. Mit ihrem Sitz im Londoner Stadtteil Kensington hat man vor kurzen außerdem ein Besuchercenter eröffnet. Die erfolgreiche Geschichte der James Borrough Destillery begann mit dem London Dry Gin, der einem klassischen Gin folgt: Wacholder und einige Zitrusaromen bei 40% und 47% Vol.
Mit dem Beefeater 24 steigt man 2008 auch ins Premium-Gin Segment ein, das damals eigentlich noch nicht so wirklich existiert. In der historischen Betrachtung würde man sich über diese Preise heute freuen: mit ca. 28€ für die 0,7l-Preise ist der geneigte Gin-Liebhaber doch mittlerweile auch andere Preisgrenzen gewöhnt. Doch was steckt hinter dem Beefeater 24?
Die Grundlage des Beefeater 24 Gins ist die Rezeptur des London Dry Gins. Dazu kommen weitere Botanicals: Grapefruit aus Sevilla und ein Tee-Blend aus japanischen Sencha-Tee und chinesischen grünen Tee. Diese beiden Gewürze sollen dem Gin ein sehr weiches Aroma geben.
Der die namensgebende 24 kommt also nicht aus der Anzahl der Botanicals, sondern der 24-stündigen Mazeration der verwendeten Gewürze. Kann man machen, muss man aber nicht. Schließlich werden die Gewürze der meisten Gins zuerst mazeriert, bevor diese destilliert werden. Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, die einzelnen Gewürze in einen Korb über das verdampfende Grunddestillat zu hängen. Die 24 Stunden sind eigentlich auch nicht besonders lange.
Die Herausforderung bei der Produktion des Beefeater 24 kommt eher aus den beiden verwendeten Tees. Fehlt einem hier die Erfahrung in der Kunst des Brennens übertragen sich die Bitterstoffe des Tees in den Gin. Ein Resultat, für das man sicherlich keine Anhänger finden wird. Doch diesen Punkt hat Master Destiller Desmond Payne mit bravour gelöst und zählt zu den anerkanntesten Gin-Brennern weltweit.
Wie kommt der Tee in den Gin? Bei der Untersuchung der Geschichte der Destillerie James Burrough hat man festgestellt, dass ein namensgleicher Verwandter früher die englische Krone mit Tee beliefert. Diesen Umstand hat man beim Beefeater 24 aufgegriffen. Nachdem wir die 24 und den Tee geklärt haben, soll auch noch das Geheimnis des Namens „Beefeater“ gelöst werden: Die Wächter des Towers of London gehörten früher zu den wenigen Menschen, die sich in London Fleisch leisten konnten, ohne dem Adel anzugehören. Deshalb wurden sie von der Bevölkerug als „Beefeater“ bezeichnet. Auch deshalb ziert ein Vertreter der Garde auch den Beefeater London Dry Gin und ist ein Inbegriff des britischen Selbstverständnisses.
Die Form der Flasche kann man wiedererkennen, so folgt diese doch der bekannten Flasche des London Dry Gins: eine klare rechteckige Form. Doch die vier Seiten der Flasche sind direkt im Glas geprägt und es ranken sich Flaschen entlang der Flasche nach oben. Ein kleines Highlight der Flasche ist auch der rot eingefärbte Flaschenboden.
Die Farbfeld folgt der Farbwelt von Beefeater: schwarz und rot spielen die Hauptrolle. So ist das Label gehalten, genauso aber auch der Verschluss der Flasche. Das Label selbst trägt die namensgebende 24 in besonderer Größe. Darüber der bekannte „Beefeater“-Schriftzug. Der Originalitätsverschluss ist mit einem Wächter verziert, der normalerweise im Mittelpunkt des Flaschendesigns steht.
Eine interessante Aufmachung, eine insgesamt runde Story um das Produkt und einer der bekanntesten Master-Destiller. Doch was schmeckt geschmacklich dahinter?
In der Nase wirkt der Gin klassisch und besonders mild, eine leichte Wacholder erkennt man. Aber insgesamt ist die Nase nicht besonders vielfältig oder liefert eine besondere Tiefe. Am Gaumen ebenfalls eine leichte Wacholder. Auffällig ist vor allem die Milde des Gins. Neben etwas Wacholder entfalten sich aber nur wenige weitere Aromen. Der Gin wirkt am Gaumen einfach und ohne viele Schnörkel.
Der Abgang verfliegt schnell, der Gin weiß nicht mit Komplexität oder intensiven Aromen zu überzeugen. Auch die Tee-Aromen sind nicht zu ertasten. Man hätte insgesamt wohl deutlich mehr erwartet. Betrachtet man den Preis im Vergleich zu anderen selbst ernannten Premium Gins, so gibt es einige bessere Empfehlungen.
Insgesamt kein Gin für den Pur-Genuss, die Aromen müssen im G&T oder in Cocktails betont werden.
Trotzdem wundern wir uns etwas, denn der Gin schneidet bei zahlreichen Blindverkostungen renomierter Spirituosenwettbewerbe immer wieder sehr gut ab. Vielleicht haben wir eine „schlechte Flasche“ erwischt. Bei Gelegenheit werden wir eine weitere Verkostung durchführen.
Die Premium Variante aus dem Hause Beefeater ist bei weitem nicht die einzige Variation eines Klassikers. Viele neue Interpretationen eines Gins, die gerade wieder in Mode kommen, waren bei Beefeater schon einmal da. Genauso hat Beefeater Aromen wie Lavendel oder Holunder schon vor langer Zeit in einem vernünftigen Gin umgesetzt, ohne diesen gleich zu Literpreise von über 60,- € abzurufen. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick der Gin-Varianten aus dem Hause Beefeater in London:
Der Inhalt der Beefeater My London Edition ist der klassische London Dry Gin, aber die Verpackung ist mit über 2200 Bildern aus London bestückt und soll die Kreativität der Stadt zeigen. Gesammelt wurden die Bilder in einem Fotowettbewerb und Fans der Marke Beefeater.
Diese Limited Edition wurde zu den olympischen Spielen in London heraus gebracht. Dabei steht das Flaschendesign im Mittelpunkt. Der Inhalt ist der bekannte Beefeater London Dry Gin.
Eine Gin-Version für den Winter von Beefeater. Es werden die ursprünglichen Botanicals des London Dry Gins verwendet. Der Winter findet mit Zimt, Muskat und Kiefernnadeln besondere Berücksichtigung in diesem Gin. Bei der Verkostung übernehmen diese Gins die Führung und passen gut zum Winter Gin & Tonic.
Auch dem Sommer widmet Beefeater seit 2010 eine eigene Variante: Der London Dry Gin bildet die Grundlage für diesen Gin. Hinzu kommen florale Noten, die dem Gin den Sommer einhauchen:Holunder, Hibiscus und schwarze Johannisbeere.
Eine Gin-Interpretation aus dem Jahr 1999, die 2005 wieder eingestellt wurde, aber durchaus den Ideen einer neuen Gin-Generation folgt: fruchtig, mit spürbaren Pfirsicharomen.
Diese Variante ist seit 2011 auf dem Markt. Master-Destiller Desmond Payne bringt wieder neue Botanicals ins Spiel: Granatapfelsamen, Blätter der Kaffir Limtte und Kardamom. Dadurch entsteht ein Gin mit deutliche Limetten- und Granatapfelaromen, eingebettet in die typischen Wacholdernoten des Beefeater London Dry Gins.
Eine Beefeater-Variante die aufs Jahr 1993 zurück geht. Die ursprünglichen Beefeater-Gewürze bekommen Gesellschaft von Grapefruit. Außerdem ist dieser Gin mit 50 %Vol. deutlich stärker als andere Gin Varianten zu dieser Zeit. Schmeckt man am Gaumen die ursprünglichen Aromen des London Dry kommt die Grapefruit vor allem im lange anhaltenden Abgang zum Tragen.
Der Klassiker und einer der bekanntesten Gins weltweit: Ein London Dry Gin, der sich auf die Grundwerte besinnt: viel Wacholder, leichte Zitrusaromen (Orangenaromen) und Koriandernoten im Abgang – zu einem vernünftigen Preis und ohne viele Schnörkel. Dafür räumt der Gin aber bei zahlreichen Spirituosenwettbewerben immer wieder ab. Auch deshalb der Anfang der langen und erfolgreichen Geschichte von Beefeater.
Der Burrough Reserve Gin von Beefeater wurde 2013 gelauncht und somit einer der ersten Gins, der im Fass gereift wurde. Der Reserve Gin von Beefeater wird im Eichenfass aus Frankreich gelagert: dadurch entstehen süßliche, cremige Noten im Vergleich zu anderen im Fass gereiften Gins. Das Burrough im Namen ist der Name der Destillerie im Herzen Londons, die die Beefeater Gins verantwortet.
Der handgemachte Beefeater 24 setzt sich durch die verschiedenen Tee-Aromen des Sencha-Tees, sowie des grünen Tee’s ab. Doch wie arbeitet man mit diesem beiden ungewonten Aromen im Gin & Tonic. Werden unangenehme Bitterstoffe der Teesorten gefördert, oder erschlägt das Tonic Water vielleicht den Geschmack des Gins?
Die Verkostung gibt ein klares Bild, welche Tonic Water man zum Beefeater24 London Dry Gin empfehlen kann. Besonders intensive Tonics, wie Goldberg oder Thomas Henry erschlagen die Aromen des Gins. Florale Tonics harmonieren schön mit den Tee-Aromen und fördern diese. Absolute Empfehlung. Eher würzige Tonics sind oft zu intensiv und rauben dem Beefeater das Aroma.
Das Fever Tree macht eine gute Figur und man erkennt die würzigen Noten in dieser Kombination besonders gut. Leider bleibt vom Gin nichts mehr zu schmecken. Für Freunde des Fever Tree Med sicher eine tolle Wahl, aber wer auch etwas vom Gin haben möchte, der ist hier geschmacklich falsch.
Als florales, komplexes Tonic Water ist das Indi der ideale Begleiter. Das Tonic bringt nicht nur seine eigenen Aromen ein, sondern fördert die Aromen des Gins optimal. So entdeckt man auch Aromen, die bei der Purverkostung des Gins noch auf der Strecke blieben.
Ein intensives Tonic mit Betonung auf die bitteren Noten. Ein klassischer Gin & Tonic, aber der Beefeater 24 geht in diesem Gin völlig unter. Nicht einmal die Wacholder kann sich noch behaupten. Von den verschiedenen Tee-Aromen sowieso keine Spur mehr.
Ein klassischer Cocktail, der mit den Aromen verschiedener Teesorten spielt. Da kann man sich schon sehr sicher sein, dass dieser so einigen Cocktails eine besondere Note geben kann. Die folgenden Cocktails haben wir bereits mit dem Beefeater 24 London Dry Gin ausprobiert.
Wer den Lieblingscocktail der GINspiration-Leser mit dem Beefeater 24 verostet, der wird leider enttäuscht. Die Teearomen und verwendeten Zitrusaromen passen nicht zu den Ccocktailaromen und entwickeln ein unangenehmes, eigenes Aroma. Finger weg!
> Gin Basil Smash Cocktailrezept
Ein Gin-Cocktail mit Champagner, der leichteren Gins ebenfalls viel Raum zur Entfaltung der eigenen Aromen gibt. Die Aromen des Beefeater 24 setzen sich allerdings nicht gegen den Champagner durch – der Gin passt also dazu, ist aber selbst nicht mehr zu schmecken.
> French 75 Cocktailrezept
Eine echte Empfehlung im Gin Fizz kann man nicht aussprechen: Der Gin geht im Fizz unter, die Tee-Aromen sind verschwunden. Der Cocktail selbst schmeckt trotzdem, aber es gibt eigentlich keinen Grund die Premiumversion Beefeater 24 zu verwenden.
> Gin Fizz Rezept
Im Bramble entwickelt der Gin eine leichte alkoholische Note. Im Drink fehlt dadurch die Harmonie.
> Bramble
Name | Beefeater 24 London Dry Gin |
Destillerie | James Burrough Ltd. |
Herkunft | London, England |
Alkoholgehalt | 45% Vol. |
Botanicals (englisch) | juniper, coriander, angelica root and seed, Seville orange peel, lemon peel, orris,almond Chinese green tea, Japanese Sencha teas, grapefruit, liquorice root |
Botanicals (deutsch) | Wacholder, Angelikawurzel, Angelikasamen, Koriandersamen, Süßholz, Mandel, Iris germanica, Bitterorangen, Zitronenschal, japanischer Sencha, chinesischer Grüntee, Grapefruitzesten |
Die Bewertung zum Beefeater 24 London Dry Gin im Überblick und Vergleich mit anderen Gins:
Gesamteindruck | |
Komplexität | |
Betonte Wacholder? | |
Floraler Gin? | |
Ziturs-Aromen? | |
pfeffrige Noten? | |
extravagant? | |
Aufmachung | |
Preis- / Leistung |
Das sagen die GINspiration-Leser zum „Premium Gin“ aus dem Herzen Londons:
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